SPD-Ortsverein Bretzfeld-Pfedelbach

Zu Ehren von Willy Brandt

Veröffentlicht am 18.12.2013 in Allgemein

Bundesarchiv, B 145 Bild-F057884-0009 / Engelbert Reineke / CC-BY-SA

Anlässlich des 100. Geburtstag von Willy Brandt, dem ersten sozialdemokratischen Bundeskanzler der Bundesrepbulik Deutschland, hat die stellvertretende Juso-Landesvorsitzende Tijen Karimani eine Laudatio verfasst. Sie beschreibt den Beginn seines politischen Lebens, die wiedrigen Umstände in den Wahlkämpfen der jungen Bundesrepublik und die unglaubliche Wirkung die Willy Brandt noch immer auf die SPD, das politische Leben und die Gesellschaft der Bundesrepublik hat!

Willy Brandt – Biographie eines politischen Lebens „Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie zu gestalten.“ –Willy Brandt Als uneheliches Arbeiterkind wurde Willy Brandt am 18. Dezember 1913 als Herbert Ernst Karl Frahm geboren. Damals ahnte noch niemand, dass dieser Junge aus einfachsten Verhältnissen einmal einer der bekanntesten und bedeutsamsten Politiker der Bundesrepublik Deutschland werden würde. Über seinen Großvater kam Willy Brandt mit der SPD in Kontakt und engagierte sich in politischen Gruppen, wie den Falken oder der sozialistischen Arbeiterjugend. Dabei vertrat er in den wirren Jahren der Weimarer Republik einen radikalen Kurs, um 1930 schließlich das erste Mal der SPD beizutreten – um nach heftiger Kritik an der angeblich mutlosen Politik in eine Splitterpartei einzutreten. Nach der Machtergreifung von Hitler organisierte er den Wiederstand dieser Splittergruppe aus dem Ausland. Er lebte und arbeitete als Journalist in Norwegen und fand den Weg über seinen Beruf zurück nach Deutschland. In der Nachkriegszeit begann die Blütezeit seiner politischen Karriere. "Wir suchen keine Bewunderung; wir brauchen Menschen, die kritisch mitdenken, mitentscheiden und mitverantworten." Willy Brandt in seiner 1. Regierungserklärung 1969 Seine Gegner ließen den aufstrebenden Politiker jedoch immer wieder deutlich spüren, dass er eine „falsche“ Vergangenheit hatte. Sie machten es sich während der Wahlkämpfe immer wieder zu Nutze, dass Brandt ein unehelich geborener Sohn war; verletzten ihn mit seinem Geburtsnamen, den er offiziell abgelegt hatte und seit 1949 anerkannt „Willy Brandt“ hieß und kritisierten ihn öffentlich für seine Auslandsaufenthalte in Norwegen und Nordeuropa, während der Zeit des Nationalsozialismuses. Die Wahlkämpfe, die Willy Brandt verlor, waren stets solche, die von seinen politischen Gegner immer sehr persönlich und unfair geführt wurden. Umso bemerkenswerter sind Brandts Durchhaltevermögen, sein Kampfgeist, sowie der Wille für mehr Gerechtigkeit, Transparenz und Öffnung zu kämpfen. „Aus heutiger Sicht kann ich sagen, dass Brandt ein Glücksfall für die Bundesrepublik war. Brandts Motto 'Frieden ist nicht alles, aber ohne Frieden ist alles nichts' bedeutet: Alle Werte wie Freiheit, Demokratie, Menschenrechte und Solidarität kann man nicht stärken, fördern oder erhalten, wenn es Krieg gibt. Das gilt noch heute." Egon Bahr über Willy Brandt Seine eigenen Wahlkämpfe waren geprägt von Offenheit, Jugendlichkeit und einer Perspektive für die Bevölkerung. Gerade in seiner Zeit als Bundeskanzler spürte man einen Aufbruch in der Deutschen Bevölkerung. Auch in der Deutschen Demokratischen Republik verkörperte dieser Kanzler und Politiker Hoffnung. Unvergesslich werden viele seiner Auftritte sein, für die deutsch-deutsche Geschichte aber sicherlich sein Auftritt am Fenster in Erfurt, als eine jubelnde Menge lautstark „Willy Brandt ans Fenster!“ skandierte. Brandt symbolisierte den Fortschritt, den Neuanfang, eine Alternative - er prägte mit seinen sozialliberalen Gedanken die Gesellschaft bis heute. Er gehörte dem ersten deutschen Bundestag an und wurde der erste Bundekanzler der Sozialdemokraten. Er war immer ein bekennender Europäer, der erkannte, dass es Frieden und Einigung in Deutschland nur dann geben würde, wenn es ein geeintes Europa gibt. Daneben war es nicht nur seine Ostpolitik „Wandel durch Annäherung“, sondern auch seine Friedenspolitik, seine Bemühungen die Bürgerinnen und Bürger zu politischer Aktivität zu ermutigen und seine internationale Politik für Menschenrechte und bessere Bedingungen für sich entwickelnde Länder, machten ihn zu dem Politiker und Mensch den viele in- und außerhalb der SPD einfach nur Willy nennen. Er ist heute wie damals immer noch eine Größe, die es so nie wieder geben wird. Seiner internationale Geltung wurde der Friedensnobelpreis von 1971 gerecht. Kein Moment zum Ausruhen jedoch, danach arbeitete er weiter an einer besseren, gerechteren, freieren Welt. Willy Brandt hat nicht nur für die Sozialdemokratie vieles erreicht, er hat die Bundesrepublik nach dem Zweiten Weltkrieg politisch maßgeblich mitbestimmt. Er hat, sowohl das Vertrauen der Bevölkerung in die Politik zurück gewinnen können, als auch ein vertrauliches Verhältnis zu den Nachbarstaaten wiederhergestellt. Willy war ein Mann des Volks, er kam aus einfachen Verhältnissen und hat sich durchgebissen, hat dabei aber nie vergessen für wen er die Politik macht, nämlich für die Menschen. Dafür wurde und wird er immer noch sehr geschätzt. Seine Regierungszeit ist positiv in Erinnerung geblieben. Tijen Karimani aus Öhringen

Verfasst von Tijen Karimani (22), stellvertretende Juso-Landesvorsitzende Baden-Württemberg aus Öhringen

 

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